Ein globaler Speichermangel, verursacht durch KI-Rechenzentren, könnte zu einer Verringerung des Arbeitsspeichers führen.
Das Internet mag sich zwar mit Memes über die explodierenden RAM Preise amüsieren, doch die realen Auswirkungen des anhaltenden Speichermangels könnten für Smartphone Käufer deutlich weniger erfreulich sein. Branchenquellen zufolge wird der weltweite DRAM Engpass die Smartphone Spezifikationen im Jahr 2026 grundlegend verändern, mit höheren Preisen, reduzierten Speicherkonfigurationen und dem möglichen Verschwinden einiger Premium Varianten.
Branchenquellen deuten darauf hin, dass Smartphones mit 16 GB RAM bald zur Seltenheit werden könnten. Einst als wichtiges Verkaufsargument für Premium- und Gaming Geräte positioniert, könnten solche Konfigurationen schrittweise eingestellt werden, da die Hersteller mit höheren DRAM Kosten und knapperem Angebot zu kämpfen haben. Gleichzeitig stehen Budget Smartphones mit nur 4 GB RAM vor einem Comeback, insbesondere in preissensiblen Märkten.
Die Auswirkungen sind bereits im High-End Segment sichtbar. Mehrere in den letzten Monaten eingeführte Flaggschiff Smartphones sind mit höheren Preisen als ihre Vorgänger auf den Markt gekommen, was die gestiegenen Komponentenkosten widerspiegelt. Berichten zufolge erwägt Samsung Preiserhöhungen für seine Mittelklasse Smartphones in Indien, einem der wettbewerbsintensivsten und preissensibelsten Smartphone Märkte der Welt.
Preiserhöhungen sind jedoch nicht für alle Regionen eine praktikable Lösung. In Märkten wie Südostasien und Lateinamerika werden die Hersteller die Preise eher beibehalten, indem sie die Hardware-Spezifikationen reduzieren, anstatt das Risiko einzugehen, Marktanteile zu verlieren. Infolgedessen entwickeln sich RAM Reduzierungen zu einer bevorzugten Kostensenkungsmaßnahme.
Schätzungen von Brancheninsidern zufolge könnten die Lieferungen von Smartphones mit 12 GB RAM im nächsten Jahr um bis zu 40 % zurückgehen. Geräte mit 6 GB und 8 GB RAM werden voraussichtlich die Lücke im Mittelklasse Segment füllen, während 16 GB Varianten möglicherweise nur noch für limitierte Flaggschiff Modelle oder Sondereditionen verfügbar sein werden.
Der Hauptgrund für diese Entwicklung liegt außerhalb des Bereichs der Unterhaltungselektronik. Speicherhersteller priorisieren zunehmend die Produktion von High Bandwidth Memory (HBM) und GDDR-DRAM für KI Beschleuniger und Rechenzentrums GPUs. Diese Chips sind entscheidend für das Training und den Betrieb großer Sprachmodelle, und ihre Nachfrage ist mit der rasanten Expansion der KI Infrastruktur stark gestiegen.
Da sich die Speicherhersteller auf profitablere Unternehmenskunden konzentrieren, haben Smartphone Hersteller nur noch begrenzten Zugang zu DRAM zu erschwinglichen Preisen. Für Verbraucher könnte dies bedeuten, dass weniger Optionen mit viel Arbeitsspeicher verfügbar sind, Multitasking auf Einsteigergeräten langsamer abläuft und der Schwerpunkt wieder stärker auf Softwareoptimierung und Speicherverwaltung liegt, um trotz engerer Hardwarebeschränkungen eine akzeptable Leistung zu erzielen.
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