Telegram verfügt Berichten zufolge über einen Bot, der sensible persönliche Daten indischer Nutzer an willige Käufer verkauft. Dem Bericht zufolge arbeitet der Bot unabhängig und gibt Informationen wie Namen, Adressen, den Namen des Vaters und sogar Aadhaar-, Pan-Card- und Wähler-ID-Nummern weiter. Der Bot ermöglicht es Nutzern, die vollständigen Profildaten anderer indischer Nutzer anhand ihrer Telefonnummer zu finden. Für diesen Service wird eine Gebühr erhoben, die bereits bei 99 Rupien beginnt.
Update: Telegram hat Gadgets 360 über die Entfernung des Bots informiert. Das Unternehmen gab außerdem eine Erklärung ab: Die Verbreitung privater Daten (Doxing) ist in den Nutzungsbedingungen von Telegram ausdrücklich verboten, und entsprechende Inhalte werden bei Entdeckung entfernt. Moderatoren überwachen proaktiv die öffentlichen Bereiche der Plattform und nehmen Meldungen entgegen, um täglich Millionen schädlicher Inhalte, darunter auch die Verbreitung privater Daten, zu entfernen.
Daten für 99 bis 4.999 Rupien
Ein großes Datenschutzproblem ist aufgetaucht, nachdem ein Telegram-Bot mutmaßlich sensible persönliche Daten indischer Nutzer verkauft hat. Laut einem Bericht von Digit ermöglichte der Bot Käufern den Zugriff auf Daten wie vollständige Namen, Adressen, Namen des Vaters, alternative Telefonnummern, Aadhaar-Nummern, PAN-Karten und sogar Wähler-ID-Nummern durch einfache Eingabe einer Handynummer.
Der Bot operierte Berichten zufolge unabhängig und stellte den Nutzern Gebühren für seine Dienste in Rechnung. Der Basiszugang begann bei nur 99 Rupien, während Tarife für die Massendatenabfrage bis zu 4.999 Rupien kosteten. Nach der Zahlung konnten Nutzer eine 10-stellige indische Handynummer eingeben, und innerhalb von zwei Sekunden antwortete der Bot mit dem vollständigen Profil der mit dieser Nummer verknüpften Person.
Die Datenbank des Bots schien umfangreich und erschreckend genau zu sein. Die Publikation testete das Tool mit Nummern der eigenen Teammitglieder und stellte fest, dass die Daten korrekt und in einigen Fällen sehr aktuell waren. Einige Einträge waren jedoch leicht veraltet und drei bis vier Jahre alt.Name des Bots zurückgehalten, um Missbrauch zu verhindern
Digit hat sich entschieden, den Namen des Bots nicht preiszugeben, um Missbrauch und eine weitere Verbreitung zu verhindern. Wie sich herausstellte, wurde die Existenz des Bots durch einen Hinweis bekannt. Telegram-Bots, die häufig zur Automatisierung von Diensten eingesetzt werden, können von jedem erstellt und für Aufgaben wie Datenbankabfragen und Finanztransaktionen konfiguriert werden. Dieser Fall hat jedoch Bedenken geweckt, wie solche Tools missbraucht werden könnten, um die Privatsphäre der Nutzer in großem Umfang zu verletzen.
Die anhaltende Verfügbarkeit solcher Bots und die mangelnde Durchsetzung werfen dringende Fragen zum Datenschutz und zur Verantwortlichkeit auf Plattformen wie Telegram auf. Trotz früherer Bedenken, dass die App für Piraterie und nicht autorisierte Dienste genutzt wird, bleibt die Durchsetzung lax.